Dienstag, 18. März 2014

keine herztöne

schwanger
nach meiner rechnung in der neunten woche
die ärztin korrigierte dies auf sieben
nur wo sind die ersehnten herztöne geblieben?

sie hat mir einen zettel geschrieben
missed abortion
mit dem soll ich sobald die blutung einsetzt ins krankenhaus gehen
die kinder muß ich dann wohl mitnehmen

das wird ein trauriges hallo
sie wissen ja noch nichts von meinem umstand
wir hatten vor, erst mit der neuigkeit vom geschwisterchen rauszurücken
wenn alles seiner wege geht

doch das tut es nicht
ich lese zwar hier und da, warte mal ab, vielleicht tut sich noch was
nur war die einschätzung der ärztin allzu deutlich
sie hat mich nicht mal versucht zu beruhigen
als stünde jetzt nicht mehr das leben des embryos zur debatte
sondern lediglich die art des abgangs

das könne blutig werden und sehr stark
sie hat mich damit wirklich stark verängstigt
und ich komme kaum dazu um das verlorene baby zu trauern
sondern plage mich mit fragezeichen der organisiertheit

Montag, 17. Februar 2014

herrenlos

wenn diese phasen kommen
in denen ich ins strudeln gerate
suche ich mir haltepunkte
provisorische
notdürftige
lassos der lieblosikgeiten
ich bin dann skandalös
atemlos ohne in bewegung zu sein
irgendwie windschief im stetigen raum
und nichts ist mehr an ort und stelle
die halterungen halten mich nicht
ich treibe immer weiter auf das offene meer
wie immer mein eigener herr

Montag, 3. Februar 2014

anschein

nichts scheint wie es ist
ist eine phrase, die den sprecher als Illusionist entpuppt
denn wer sonst hegt den Wunsch, nach dem zu blicken
was im Verborgenen ist?

und vielleicht immer Verborgen bleiben wird
aus diesem und jenem Grund.

Montag, 30. Dezember 2013

2014

was ich mir für das Neue Jahr morgen wünsche ist: Gesundheit, Frieden und Liebe.
Jawohl nicht mehr und nicht weniger. Ich bin mal gespannt, ob sich das Blatt wenden wird.

Sonntag, 8. Dezember 2013

gelöscht

Ich möchte so gerne mal mit jemanden sprechen, der auf meiner Seite ist. Neutral mir zuhören kann, mich sein lassen, wie ich bin. Das geht nicht.
Hier wo ich bin, ist alles voller Altlasten. Die Gespräche sind durchpunktiert, die Absichten stecken voller Dornen und Langweile und Umständlichkeiten um mich Auszuschalten. Und so beginne ich nur meine Sätze und bin barsch schon unterbrochen. Ich möchte mich mitteilen, aber kriege Dämpfer, drei, vier, fünf, sechs in Reihe. Unser Umgang ist ein Graus, ein Waldschrat ohne Manieren und mir tut das weh.

Abgebrochen bleibt, was ich aussprechen wollte. Ins Wort fallen als Statement einer absurden Überlegenheit. Er hält sich für klüger. Wahrscheinlich ist das immer ein folgenschweres Problem.
Was ich sagen will, sei ihm bekannt oder zu doof. Natürlich rede ich immer so wie ich rede. Nie wie eine Zeitung, oder ein Kasten der Informatationen ausspuckt. Relevante natürlich. Nicht solche, die ich einfach nur mitteilen will.
Seit er den Job hat, hat er keine Bereitschaft mehr, mir zu zuhören. Mich gewähren zu lassen. Und was ich überall finde von ihm ist Ablehnung.
Manchmal würde ich mich gerne wegnehmen. So gehe ich jeden Abend frühzeitig schlafen. Untertauchen als einzige Möglichkeit die Attacken Strukturen zu vermeiden. Dann rufen die Kinder. Schreien und brüllen. Verwirrt, halb bestürzt von dem scharfen Klima. Sie sind die Leidtragenden dieser Situation. Wir kommen nicht mehr klar.

Ich habe den Eindruck, dass er damit abgeschlossen hat, für mich da sein zu wollen oder können. Er hat sich jahrelang bemüht, mich so sein zu lassen, dass es irgendwie hinaut. Jetzt gelten seine Anstrengungen anderne Leuten, anderen Dingen. Das ist ok. Nur was soll ich machen? Ich kann mich nicht ausschalten.

Und so lebe ich lästig herum. Mache meine kleinen Handgriffe, meinen Haushalt, Einkäufe, werde kritisiert. Werde niemals gelobt. Das wäre zu schön. Muß Slalom laufen um die Tretminen, dass sie nicht wieder in meinem Gesicht explodieren. Umgehen als Lösung ist natürlich nur ein Vertagen. Ein Eingeständnis, dass ich nicht weiß, wie es weitergehen kann.

Letztes Jahr war es schon da. Dieses starke Gefühl, nicht sein zu dürfen. Die Klappe zu halten, das Dasein zu lassen. Was soll ich machen? Ich kann leider kein anderer sein. So wie er mich dulden würde, müßte ich ein Nahtloser werden. Einer, der kein Feuer hat, keinen Saum, kein Gefühl. Und schon gar keinen Text. Das kann ich leider nicht.

Vielleicht hat er mich immer mehr geliebt, aber jetzt ist er es auch, der mich mehr verabscheut. Das ist kein schönes Gefühl, verabscheut zu werden. Ich halte das schon lange aus. Und er meint, ständig er versteht. Er hält sich für so einen brillianten Versteher, dass er meint, nicht zuhören zu brauchen. Er überspringt das Zuhören aus Selbstgefälligkeit und selbst sich zugesprochener Feinsinnigkeit.
Es nervt, was ich sagen könnte. Es nervt mich zu sprechen, es nerven ihn alle Möglichkeiten, die in mir stecken. Neugierde, Offenheit, Lust ist da nicht.
Ich bin wie verpufft.
Und wenn ich bei den Kindern explodiere, verabscheue ich mich selber sogar. Das ist so fürchterlich. Man wird wie man behandelt wird. Immerzu hassenswert. Dabei soll man sich doch gegenseitig aufwerten und nicht auslöschen.

Ja so ist es hier: wenig.
Viel aushalten und sich selber den Mund verbieten. Im Dunkeln existieren.
Und dieses Aushalten ist was ich tue, wegen der Kinder. Denn da ist meine Liebe endlos. Ihnen schulde ich alles. Eigentlich auch, mir nichts anhaben zu lassen. Von dieser mich umgebenenen Ablehnung meiner selbst.

Aber das ist schwer. Da stecke ich zu tief in meiner Haut. Meine Stimme beim Vorlesen kann ich dann nicht mehr heben. Ich muß flüstern, die Kinder wundern sich. "Warum redest du so fein, Mama?" Sie merken hoffentlich nicht die Zerstörung. Am liebsten möchte ich Schweigen.

Dazu kommt dass unser Umgang mit Streit ein völlig anderer ist. Er scheint gestärkt daraus hervorzugehen, weil er seine Alltagstauglichkeit beweisen kann. Für ihn zählt das Funktionieren mehr als Freundlichkeiten oder Respekt. Und so kann er immer glänzen. Vor den Kindern. Vor sich selber. In der Zeit. Ich bin am verzweifeln. Meine Qualitäten sind alle gelöscht.

Donnerstag, 5. Dezember 2013

einfach so

mein gott wie wir uns anstrengen
ich höre und ich sehe es überall heraus
die Frauen die jahrelange Diskussionen führen
statt mir ihren Männern mit sich selber
die vielen Gräber die geschaufelt werden für die Träume
weil Wirklichkeiten ihre Dampfwalzen flott machen
und dann diese vielen Frauen
wie Ameisen kommen sie aus ihren Schlupflöchern
und tragen sie den Dreck wie Nadeln
von den Edeltannen

ich kann die ganzen traumbefohlenen Themen
die Sorgen zentnerschwer - entschuldige
und die pinkneutrale Welt in ihren Konferenzen spürn
und das ist nicht ein Gegenheitsentwurf
das ist nur einfach so

Mittwoch, 27. November 2013

...

Landleben
oder sollte ich von Land Idylle sprechen?
viel ist jedenfalls nicht los
und umso mehr warnt man mich vor Ratsch und Tratsch

die landschaft ist zum Niederknieen.
Die Bäume ragen ruhevoll
in jeder Himmelsrichtung in den Himmel auf.
An den entfernten Hügeln und den nahen,
überall stehen sie, auf ihren Bergthronen
lang, und ohne viel Geäst
bewachen stoisch ihr Revier.
Und ohne viel Spektakel
steigen sie selbst
wie eine Lanze von Thor geworfen an den steilen Stellen hoch.


hier ist es schön.
und auch die ausbleibende Hektik paßt mir ausgezeichnet in den Kram. Bringe ich doch schon selbst soviel Hastigkeit mit in den Tag. Hier werde ich gebremst, muß mir aber dessen noch gewahr werden

Donnerstag, 14. November 2013

fester stand

heute kommt julie
mit ihrer mama doro
morgen kommt die stehlampe
für unser dunkles burgzimmer
am samstag kommt der lut
und bringt regina mit
am montag beehrt uns hoffentlich schon
der gezeichnete
gerahmt von klee
man könnte meinen diese tage geben sich die leute hier die klinke in die hand

und dann rief dr neff tatsächlich eben an. ein herrliches gespräch, nachdem ich irgendwie beschwingter bin. er ist so ganz anders als ich. so gar nicht feurig, nicht mal die spur von spannungsvoll.
er hört zu, versteht sofort und reagiert gesammelt und sehr fokusiert. er ist irgendwie so gar nicht konfus. gar nicht hektisch. die totale ruhe und klarheit. so was habe ich noch nicht erlebt.
und er rief genau zur rechten zeit an. ich war dabei den besuch von jens und verena zu verschieben, aber der kann nun bleiben und unser orthopädischer bonn besuch im zeichen neuer schuhe steht jetzt durch den neff termin punktiert, am vierten dezember fest.
was sonst?
bei diesem orthopäden wackelt nichts.

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