Freitag, 30. August 2013

...

wir teilen einfach nichts
das ist von mir eingeleitet
und jetzt das was mich erkaltet

wir teilen nicht die wege
nicht die konten
nicht die gefühle
wir teilen unser lebe nicht
gleiten parallel
und das bedauer ich jetzt sehr

warum das so ist, hat sicherlich mit mangelndem vertrauen zu tun
und ich stecke dahinter. aber wenn ich jetzt zweimal die woche emails erhalte, in denen er mit mir "kommuniziert" und mir seine panung für den kommenden tag verrät, für den umzugstag beispielsweise, telegrammstil, titel und name drunter setzt, dann ist dsa fürchterlich.
so eiskalt was dieses leben nebeneinander anrichtet. er hat seine sachen dort. ich hier. und jeder seine tasche mit dem nötigsten. es gibt kaum schnittstellen. überlappungen. so wie ich es mit den kindern habe. wir liegen in seinem bett und gucken abends in meinen fernsehr. er bezahlt die miete und erträgt auch einmal in der woche ein telefongespräch mit mir. dann legen wir wieder auf und leben in der ungeteilten welt. berührungsarm, liebesfremd und jeder schön in sicherheit. mit sicherheit in eis erstarrt.
ich finde das mittlerweile schlimm und träume von anderem.

Donnerstag, 29. August 2013

...

was ich mache, schon immer, ist fallen
mal die arme ausgestreckt mal angelegt als unangreifbarer kokon
manchmal rudernd mit der ganzen silhoutte
und jede kante mitnehmend

das ist es was ich tue
fallen
ganz gefestigt ganz zentriert
man kann das gar nicht bemerken
so sehr bin ich routiniert.


ich wüßte gar nicht, wie ich hier bleiben kann
anhalten und nicht fallen soll
meine ganze faser und vergangenheit
beruht nur darauf durch die atmosphäre zu stürzen

jetzt lass dich doch nicht so gehen
die aufforderung meiner mutter klingt wieder von damals
ich wußte nicht, wie ich das hätte umsetzen sollen
der moment war wieder einer dieser schwindel und schlappe
und ich weiß noch, wie verkrampft ich war um mich überhaupt zu auf den wandernden beinen halten

jetzt spüre ich ihn deutlich
innerlich
den fall
der immerzu passiert, sobald ich bei bewußtsein bin
es ist auf einmal sonnenklar
was mit mir passiert
ein bodenloser permanenter unbremsbarer schwindelliger fal
ich kann es nicht verhindern

das ist meine identität
und insgeheim halte ich alle für waschlappen die auf einem festen boden stehen
sie müssen sich nie selber orientieren
in diesen drehungen und windungen
haben es nie mit einer kraft zu tun, die von außen wirkt
die nicht zu kontrollieren sondern nur zu aktzeptieren ist
ich weiß ich habe das schon oft gehabt
dieses "was wißt ihr schon" gefühl
denn hier im freien fall
in endloser tiefenlenkung
kann man sich nicht mit karrieren zudecken
sich nicht mit zielen das leben gestalten
an was ihr euch haltet sind die steinchen die ich durchbreche
nicht rebellisch
nicht mal stürmisch
nur mit selbstverständlicher gewalt
und eure geselligkeiten sind die leichteren blumen
die kletterranke ist ein anderes kaliber

ich weiß gar nicht warum es mir auf einmal aufleuchtet
jetzt da ich wegziehe und sich so vieles verändern wird
denn alles was mir bleibt ist flüchtig
ich bringe keine andenken mit von unterwegs

Mittwoch, 28. August 2013

...

alles was ich mache, mache ich mit hungriger hast
meine händen sind ein galopp
meine seele die kutsche durch die kapaten
wenn ich reise ist es nicht seicht sondern schlimm


in einer woche haben wir diesen ort verlassen. ich weiß nicht wohin mit meinem ungestüm. jeder geht seinem tagewrk nach. welches ist meins?
ich fahre die kinder, regel und haushalte, packe und habe schon den auftrag der zeitung für morgen im nacken.
aber meine erfüllung ist weiterhin fern.
irgendetwas stimmt nicht mit mir. ich will so sehr und so viel, nur kann rein gar nichts dafür oder dagegen machen. es steckt einfach zuviel dringlichkeit in den dingen. und ich trinke mir mein rastloses irren aus meinen adern.
im schlaf kommt ein traum von meinem mann, der mich wieder versucht mit rationellen methoden zur raison zu bringen. der gar nicht begreift wie sehr man voller gefahren stecken kann und mich mit den bekannten "reiß dich zusammen" forderungen abmahnt und links liegen läßt.

Sonntag, 4. August 2013

...

meine luft wird dünn
er läßt seine lust zu sparen an mir aus
der umzug darf 600 euro kosten
damit er sicher gehen kann, dass es diese vorgabe nicht überschreitet werde ich als puffer zwischen seinem etat und den rechnungen gestellt
und es rumpelt schon im vorraus
nicht die gefahr das limit zu überschreiten macht es so schlimm sondern seine sorge
die sechshundert ist die magische zahl und es bedarf magie um die ziffer zu stabilisieren
selbst ein überschreitungsgarant, eine versicherung ohne selbstbeteiligung könnte das nicht abfangen was von mir erwartet wird
ich bin perdue
es lebe das geld
das geld regiert nicht nur die welt sondern die zentrale zwischen den menschen
in unsere ehe hat der blitz der geldgewalt eingeschlagen
und der entlädt sich jedesmal wenn wir uns sehen

Freitag, 2. August 2013

...

in einigen Monaten werde ich vierzig. Und habe nicht viel erreicht.
Einen Schulabschluss, eine Ausbildung, zwei Kinder, eine zerlaufene Ehe, ein Traurigkeitskompaß und einen Lageplan aller unterirdischen Gänge.
ach das wird doch nichts mehr


Nervosität wegen des bevorstehenden Umzugs, Unzufriedenheit mit dem was ich mache, Nutzlosigkeit und gnadenlose Schlappe. Dazu die ständig hart gespürten Fehler im Umgang mit den Kindern, und auch mit anderen in meiner Nähe, nicht gerade liebenswert oder berreichernd.
Und in mir drin diese Bodenlosigkeit meiner Zustände, des Fallens. Meine Traumtänzerei, die Abwesenheit, die mich im Hier nicht fußen läßt.
Und wie ein Westernheld schwinge ich mein Lasso, der letzte Anker zwischen mir und dem Leben, der Zukunft, die vielleicht noch letzten Endes möglich wäre. So fliegen die Schlinge wieder und wieder und kriegen doch nie das Ziel zu fassen. Meine Würfe vergebens, das Seil legt sich nicht um die Feinde und nicht um die Beute.
Die midlife Krise, meine Unverschämtheiten.
Die ganze Zeit mit mir alleine, die fehlenden Gespräche und dass viele müßige Gebange. Die nicht eintretende Schwangerschaft. Das Loch, das sich einfach nicht füllt.
Es ist so müßig und fatal zugleich. Es ist eine schiere Verzweiflung keine schreiende.
Ich weiß nicht wo ich hingehöre, mir ist nichts recht, und wo ich herkomme, gefällt mir nicht. Es nervt mich alles so unendlich sehr. Und nur alleine ich kann aufhören damit.
Es ist schon frech, was mich befallen hat. Wie eine Seuche ist meine Tatenlosigkeit.
Und diese Dumpfheit ist es, die ich verströme, die ich dann doppelt wieder einatme.
Wahrscheinlich all das zusammengenommen und verrührt und mir jeden Tag aufs Brot geschmiert, trägt dazu bei, dass es mir gar nicht gut ergeht.

Mittwoch, 31. Juli 2013

...

weg ist weg.
und allein ist allein
nicht reden zu können ist nicht meins
austauschen ist für mich der tunnel zu allen möglichkeiten
hier prallen die flügel gegen die wände
die schmetterlinge verzehren zement.

ich denke viel nach, das ist nicht gesund.
was brauche ich, was möchte ich über bord werfen, ist mein leben noch stimmig in dieser zeit?
die kinder spielen im hintergrund. den tag gondeln wir rum. ich fahre mit ihnen herum, lese in den wartezimmer der ärzte bücher, dass alle mithören, bespreche die belange der kinder an jeder ecke. wir kaufen dann ein und unterhalten uns viel. beide prozessieren durch diese räume während ich mich abwende von ihnen um den schreibkram zu tun. korrespondenz, fotos, layout und recherche. was so anliegt diese tage.
sie und ich, irgendwie ein team, dicker als luft mit sahne. alles hängt von mir ab, liegt an mir.
meine angst, sorge, vorfreude, sie wittern alles. sie können gar nicht anders als meine fehler zu machen, wie schade.
aber ich möchte sie schnell darüber schieben, wie über tretminenfelder, nicht hinsehen, aber dann fragen sie nach. "warum hat du grade ohje gesagt"?
warum bist du wie du bist?
für jeden der nicht vor selbstbewußtsein strotzt eine ziemlich schmerzliche frage.
die einfachen worte sie bohren. und ich bohre hinterher, wenn ich im bett abends nachdenke, was heute so war.
man wird so schonungslos mit seinen schatten konfrontiert. die eigenen kinder führen einen ständig dahin, zwingen einen hinzusehen, wo man bisher alles abgedichtet und vertuscht hatte. "warum kannst du nicht ein wenig besser sein"
irgendwie kann man es nie gut machen.
ein erfolgreicher tag ist wenn alle satt geworden, gesund geblieben und wenig gebrüllt wurde.
es gibt keine ziele. denn groß werden sie ja von selbst.

und ich palaver mich so durch die tage, die jahre. meistens mit ärzten. seit längerem schon meine treuesten wegbegleiter.
ich komme einfach nicht weiter.

Donnerstag, 25. Juli 2013

...

gestern ein archetypisches Ziehen im Unterleib und Blut.
Deutlich und dumpf
verhöhnt das Hoffen davor
denn ob ich will oder nicht
immer wieder beginne ich Närrin damit.
Unbelehrbar wer hofft.

mittlerweile habe ich mir angewöhnt gegen das Hoffen zu trinken
um es fernzuhalten, um es zu zügeln, zu domistizieren
denn wer trinkt ein Glas Wein
wenn er schwanger werden will oder meint es ganz zaghaft zu sein.

das ist meine Kur gegen das Keimen der Hoffnung
und so benutze ich den Alkohol um michh selber nicht Hoffen zu lassen
um alles zu verbannen
was an die Auflagen einer Schwangerschaft erinnert
denn ich werde es einfach nicht mehr.


es gibt auch sonst so viel Aufregung ringsherum.
Luise hatte Geburtstag, eine Fammilienberatung ist mit mir unsere "Probleme" durchgegangen, Jakob mit seinem Pflasterauge, und dann der bevorstehende Umzug.
Endlich weg von hier.
Ich bin wehmütig, besorgt und wage es kaum mich unverblümt zu freuen. Zumal es alles von Geldthemen überschattet ist.
Die Freude liegt im Vollschatten. Ich kann sie nicht spüren.
Wir ziehen in einem Monat in ein Haus mit Garten. Mein langer gehegter Wunsch soll wahr werden. Und bis dahin ist vieles zu regeln. Jedoch bin ich dabei alleine. Irgendwie bin ich immer alleine im Kern.
Wir leben zwar zusammen, als Gemeinschaft, aber mit meinen Gefühlen bin ich ausgegrenzt und für mich. Auf einer Alm. Da stehen ein Paar magere Kühe und grasen und grasen und blicken vielleicht mal rüber zu mir.
Es könnte so viel mehr miteinander geben, echtes Miteinander, sich austauschen, sprechen und Dinge gemeinsam gestalten.

Oft fühle ich mich so viel voller als es je einer erfährt. Wir reden dann über die Kosten, Anschaffungen die wir uns nicht leisten können und was ich dazuschießen soll, weil er es nicht bezahlen kann.
Besitz ist mir zwar wichtig, aber nicht mehr als Hamonie.
Erfüllung bringen irdische Güter nicht mit sich. Sie machen nur einiges schöner.
Manchmal kommt es mir vor, als ob ich nur daran arbeiten kann, alles schön zu machen, aber einfach nicht daran glücklich zu sein.
Das habe ich auch gar nicht gelernt.

Dienstag, 16. Juli 2013

...

langsam tauche ich auf. heute am tag drei der sonne.
und tag zwanzig (geschätzt) meiner schwärze.
was für ein unterschied.
ich merke das direkt an dieser neuen kraft, die wieder fließende energie.
ich kann nichts dafür, habe nichts dafür oder dagegen gemacht. es kam und es geht wie das wetter. nichts weiter. nicht zu verhindern. nicht zu vertreiben. und es ist nicht fair, mich dafür anzuklagen.

heute also habe ich wieder kraft und mut und laune für meine kinder. wir malen, wir knobeln, wir schwatzen und berichten von dem verirrten vorgel.
alles normal. ich kann mich heute im hier und jetzt halten. und noch andere dazu. das ist es was ich will.

ich glaube, es ist sowas selbstverständliches wie mein schicksal, dass ich in regelmäßigen abständen keinen halt finden kann.
und dann falle ich, und falle und falle
sich zu wehren liegt weit hinter mir
der fall ist unendlich

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Baustelle und Geburt
man wird erfinderisch an Ängsten, die man um den Geburtstermin...
Kymmel - 23. Jan, 12:26
comeback
Das Gelingen liegt in der Ruhe. Ich bin gefaßt, gesammelt,...
Kymmel - 12. Jan, 10:33
es ist kalt draußen....
es ist kalt draußen. Minus sechs Grad und Scheiben...
Kymmel - 6. Jan, 11:12
sorgen
mag nicht mehr will hier nicht sein nicht so das...
Kymmel - 5. Jan, 17:14
immer so zügig
acht Monate mit aller Gewalt meine Schwangerschaft...
Kymmel - 3. Jan, 11:00

Links

Suche

 

Status

Online seit 4499 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 23. Jan, 16:35

Credits


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren