Energie und Erbe

nach dem Vormittagsbesuch beim neuen Frauendoktor direkt wieder ins Bett gelegt. Naja, erst noch Kiner abholen und Mittagsprogramm, aber dann ist auch schon wieder gut.
Diese Antriebslosigkeit ist natürlich gar nicht gut.
Eigentlich steht noch Reitschnupperkurs auf dem Programm, aber ich komme nicht hoch.
Sacke einfach direkt in die ausgebeulte Schlafanzugshose und in die Matraze.
Und wie immer, wenn ich keine Energie habe verurteile ich mich hart und motzig. Ändert allerdings nichts an meiner Lustlosigkeit.
So ist das Leben.
Es geht nicht immer wie man sichs wünscht. Und ich versuche mich diesem Prinzip der Kontrollaufgabe zu fügen.
Auf eine Art unterwürfig dem Leben gegenüber zu sein und was geschieht als schon in Ordnung anzunehmen, aber die Tabellen des Erlaubten, die Richtlinien der Menschen sprechen eine andere Sprache. Und daher fühle ich mich so unwohl. Rausgefallen aus dem Raster, "jetzt müssen Sie aber aufpassen". Dennoch folge ich meinen Gelüsten, und meinem Hunger. Es ist ein Konflikt. Wer hat hier recht? Gefühl oder Ratgeber? So sehr mir Disziplin behagt, so ungern lasse ich mir Vorschriften machen. Und esse fröhlich weiter.

Und so ist mein Gewicht von mal zu mal beängstigender.
Alle drei bis vier Wochen erneuter Schrecken wenn ich auf die Waage steige. Das ist unverschämt wie die jedesmal ausschlägt. Wieder weiter drastisch gestiegene Kilos. Kann das noch möglich sein? Rückwärts gehts natürlich nicht mehr, aber wie kann es so rasant nach oben sausen?

Mittlerweile bin ich schon 14 Kilo von meinem Wohlfühlgewicht entfernt und dann kategorisiert mich der Arzt noch immer als eher schmaler. Die Leibesfülle entscheidet, wann er zum großen Organ/ Feinultraschall lädt. Ich soll nicht in Woche 20 sondern 22 + 4 antanzen. Mit meinen unsäglichen Kilos.
Dann werden Organe vermessen. Heute sah der Benjamin aber schon vorzüglich und gänzlich unauffällig aus. Und definitiv nach einem Benjamin.

In zwei Wochen fahren wir nochmal ins Rheinland. Röntgen und Fantasialand die zweite. Oma besuchen. Papas Gebrutstag, hoffentlich bekommt er frei und dann heißt es wieder warten bis der große vielsichtige Ultraschall Ende September gemacht werden kann.

Irgendwie ist so vieles ein Warten. Die Kinder haben immer viel vor. Ich mit jedem Jahr weniger. Diese Schwangerschaft noch. Die Geburt, die ersten Babyjahre gut überstehen. Baby in trockene Tücher kriegen und dann den Kindern das Alphabeth und ein paar Grundrechenarten beibringen.
Und danach.. wenn ich durch bin mit Kinder Pampern, Erziehen, Chauffieren? Wenn ich wieder zu Sinnen gelange? Im stolzen Alter von fünfundfünfzig, sechszig vielleicht.
Was kommt danach?
Diät, Disziplin, für all das wozu ich zur Zeit keine Energie finde. Ebensowenig die Notwendigkeit. Denn ich bin als Person irgendwie untergetaucht. Als wäre ich als Mutter undercover unterwegs. Mein Ich, oder wie man es nennt, verbergend. Und zwar so professionell, dass ich es gar nicht mehr kenne. Meine Sinne sind komplett stumpf. Daher kann mir auch weder Genießen noch Freude noch Erfüllung gelingen.
Wobei.. ist Familie zu gründen nicht die größte Erfüllung? Oder nur das Erbe das man als Mensch antritt, mit der Geburt?

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