Elf
In der elften Woche schwanger.
Schwanger again also, ratzfatz nach der Ausschabung ist es wieder passiert.
Soweit die gute Nachricht.
Das Befinden dagegen rauscht mit jedem weiteren Tag mehr in den Keller. Was ist bloß los mit mir? Naja ich weiß es ja: die Hormone.
Ein Irrsinn ist das. Kürzlich bin ich erst mit dem roller coaster gefahren und nun ergeht es mir so ausgeliefert an jedem Tag. Es ist der blanke Wahnsinn. Ich komme nicht hoch, kann mich nicht aufbäumen, mich sammeln, mich halten. Ich verliere komplett die Kontrolle. Alles dreht sich. Die Kurven kommen zu plötzlich. Ich habe keine Chance. Es reißt mich hin und her. Die Müdigkeit, die Mattheit, der labile Kreislauf.
Und dann der Magen. Das ist der größte Störenfriede von allen. Nach oben schließt er nicht und ich stoße auf im Dauertakt. Es kommt zwar keine Magensäure hoch. Was kommt da eigentlich? Luft? Die leibhaftige Übelkeit? Genauso fühlt es sich an. Wie ein übler Dämon. Auskotzen nicht gestattet.
Dazu eine träge Verdauung, die jede Erleichterung vereitelt. Aufgebläht fühle ich mich wie ein Schlauchboot. Und der Bauch wächst und wabert. Das alleine ist furchtbar. Wenn ich auf dem Rücken liege, wölbt er sich hervor, um dann bei Seitdrehung wie ein implantierter Fußball zur Seite zu rollen. Das ist nicht mehr fein. Auch nicht vertuschbar. Und das obwohl es in dieser Zeit laut wohlwissenden Ratgebern kaum zu körperlichen Veränderung gekommen ist. Noch viel zu jung ist die Schwangerschaft.
Die mich so streßt.
Wenn das so weiter geht, kann ich schon in einem Monat nicht mehr alleine aus dem Liegen aufstehen. Mit der Nahrungsaufnahme gehe ich allerdings auch um wie ein Heudrescher bei der Arbeit. Alles nehme ich mit. Besonders eignen sich Milchprodukte. Die Übelkeit weicht für einen Moment, bis sie wieder angeschlichen kommt und neues Fressen verlangt. Tee widert mich latent an, das ist schade, sonst könnte ich mich mehr verwöhnen. Neee, das war bisher noch nie möglich. Verwöhnprogramm in der Schwangerschaft besteht darin zu schlafen. In wachen Momenten ist dusseliges Leiden a la Mimose Programm.
Zum Abend hin vergeht mir die Lust und ich will nur noch liegen. Wenn wir weg müssen, erledige ich die Wege wie eine hypnotisierte Banane. Meine Laune wird zur Lawine. Die kleinsten Hohlräume in mir füllen sich an. Mit einr Wucht und Gewalt, wie Mäusespeck. Gegen so eine träge Masse kommt keine Vernunft, kein Plan gegen an.
Ich welze mich durch diese Zeit. Krieche durch die Gegend. Die immer gleichen Fahrten zum Kiga. HInbringen, Abholen, Therapien, Einkäufe. Kehre heim, schalte die Glotze ein und ärger mich über jedes Programm. Nein schön ist das nicht.
Das Leben ist kein Freifahrtschein, nicht in dieser Zeit. Hüpfen war gestern, heute ist Kriechen. Mich macht das ganz traurig. Alles was sich noch auflehnen kann ist so weit zurückgedrängt, dass ich mich fühle wie ein Unterseeboot. Mit einem rieisgen Rumpf. Mein Mann nannte mich schon "dein großer leibiger Körper". Jaja. Ihr habt gut Reden.
Ich kann ihn nicht mehr beherrschen. Lasse ihn gehen. Und er treibt wie eine unzähmbare Masse auf das offene Meer.
Gott steh mir bei. In mir wächst ein Kind. Ich bin das Haus und das Boot und ich muß mich in diese Rolle fügen, darf nicht zu sehr fluchen.
Leichtigkeit zu verlieren ist eine harte Probe. Ich sträube mich so und schlage schon wieder beim Kirschteilchen zu.
Zwei dreimal habe ich es geschafft mich auf den Stepper zu stellen; mehr stoisch dämlich als sportlich meine 30 Minuten zu steppen. Dann war es auch gut, jedoch ohne großes Aha.
"Machen Sie Sport. Sport hält Sie fit. Bis zur Geburt." Erleichtert dir alles - Ich glaube es gerne. Aber was sage ich den ausgebrannten Batterien um sie zu überzeugen von dieser klugen Idee?
Ausflüchte. Ausreden sind das. Keine Energie? Das ich nicht lache.. ein Lachen das direkt aus dem Magen hochkommt. Herrlich, Prost Mahlzeit.
Schwanger again also, ratzfatz nach der Ausschabung ist es wieder passiert.
Soweit die gute Nachricht.
Das Befinden dagegen rauscht mit jedem weiteren Tag mehr in den Keller. Was ist bloß los mit mir? Naja ich weiß es ja: die Hormone.
Ein Irrsinn ist das. Kürzlich bin ich erst mit dem roller coaster gefahren und nun ergeht es mir so ausgeliefert an jedem Tag. Es ist der blanke Wahnsinn. Ich komme nicht hoch, kann mich nicht aufbäumen, mich sammeln, mich halten. Ich verliere komplett die Kontrolle. Alles dreht sich. Die Kurven kommen zu plötzlich. Ich habe keine Chance. Es reißt mich hin und her. Die Müdigkeit, die Mattheit, der labile Kreislauf.
Und dann der Magen. Das ist der größte Störenfriede von allen. Nach oben schließt er nicht und ich stoße auf im Dauertakt. Es kommt zwar keine Magensäure hoch. Was kommt da eigentlich? Luft? Die leibhaftige Übelkeit? Genauso fühlt es sich an. Wie ein übler Dämon. Auskotzen nicht gestattet.
Dazu eine träge Verdauung, die jede Erleichterung vereitelt. Aufgebläht fühle ich mich wie ein Schlauchboot. Und der Bauch wächst und wabert. Das alleine ist furchtbar. Wenn ich auf dem Rücken liege, wölbt er sich hervor, um dann bei Seitdrehung wie ein implantierter Fußball zur Seite zu rollen. Das ist nicht mehr fein. Auch nicht vertuschbar. Und das obwohl es in dieser Zeit laut wohlwissenden Ratgebern kaum zu körperlichen Veränderung gekommen ist. Noch viel zu jung ist die Schwangerschaft.
Die mich so streßt.
Wenn das so weiter geht, kann ich schon in einem Monat nicht mehr alleine aus dem Liegen aufstehen. Mit der Nahrungsaufnahme gehe ich allerdings auch um wie ein Heudrescher bei der Arbeit. Alles nehme ich mit. Besonders eignen sich Milchprodukte. Die Übelkeit weicht für einen Moment, bis sie wieder angeschlichen kommt und neues Fressen verlangt. Tee widert mich latent an, das ist schade, sonst könnte ich mich mehr verwöhnen. Neee, das war bisher noch nie möglich. Verwöhnprogramm in der Schwangerschaft besteht darin zu schlafen. In wachen Momenten ist dusseliges Leiden a la Mimose Programm.
Zum Abend hin vergeht mir die Lust und ich will nur noch liegen. Wenn wir weg müssen, erledige ich die Wege wie eine hypnotisierte Banane. Meine Laune wird zur Lawine. Die kleinsten Hohlräume in mir füllen sich an. Mit einr Wucht und Gewalt, wie Mäusespeck. Gegen so eine träge Masse kommt keine Vernunft, kein Plan gegen an.
Ich welze mich durch diese Zeit. Krieche durch die Gegend. Die immer gleichen Fahrten zum Kiga. HInbringen, Abholen, Therapien, Einkäufe. Kehre heim, schalte die Glotze ein und ärger mich über jedes Programm. Nein schön ist das nicht.
Das Leben ist kein Freifahrtschein, nicht in dieser Zeit. Hüpfen war gestern, heute ist Kriechen. Mich macht das ganz traurig. Alles was sich noch auflehnen kann ist so weit zurückgedrängt, dass ich mich fühle wie ein Unterseeboot. Mit einem rieisgen Rumpf. Mein Mann nannte mich schon "dein großer leibiger Körper". Jaja. Ihr habt gut Reden.
Ich kann ihn nicht mehr beherrschen. Lasse ihn gehen. Und er treibt wie eine unzähmbare Masse auf das offene Meer.
Gott steh mir bei. In mir wächst ein Kind. Ich bin das Haus und das Boot und ich muß mich in diese Rolle fügen, darf nicht zu sehr fluchen.
Leichtigkeit zu verlieren ist eine harte Probe. Ich sträube mich so und schlage schon wieder beim Kirschteilchen zu.
Zwei dreimal habe ich es geschafft mich auf den Stepper zu stellen; mehr stoisch dämlich als sportlich meine 30 Minuten zu steppen. Dann war es auch gut, jedoch ohne großes Aha.
"Machen Sie Sport. Sport hält Sie fit. Bis zur Geburt." Erleichtert dir alles - Ich glaube es gerne. Aber was sage ich den ausgebrannten Batterien um sie zu überzeugen von dieser klugen Idee?
Ausflüchte. Ausreden sind das. Keine Energie? Das ich nicht lache.. ein Lachen das direkt aus dem Magen hochkommt. Herrlich, Prost Mahlzeit.
Kymmel - 3. Jul, 10:01