phantasie
seit ich diese erkältung verschleppe
fließt mir nun der eiter aus den augen
und ich brauch mir zu halloween kein kostüm mehr zu besorgen.
luise sagt, ich habe hexenaugen
ganz klein und leuchtrot, dazu diese suppe
und sowieso.
da bin ich gestern mal wieder zeitig zu bett und während ich da so lieg
beschleicht mich eine unheimliche vorstellung:
was wenn ich jetzt hier und jetzt an herz kreislaufversagen sterben täte,
also rein hypothetisch - wann würde mein mann meine abwesenheit eigentlich bemerken?
also an dem abend bestimmt nicht mehr.
selbst wenn er früher heim kommt, sucht er nicht gerade meine gesellschaft. nein bei genauer betrachtung beehrt er uns eigentlich nur mit seiner gegwenwart für die dauer, die es braucht um hunger und durst zu stillen. der tee oder kaffee nach dem essen wird dann die treppe hinaufgeführt, wo er sein privates dachstudiozimmer bezogen hat und mit sicherheit seine ruhe.
vor uns.
irgendwie komisch.
wie wenig er bei uns sein mag.
ich habe gestern abend dann mit den malern am tisch gesessen, sie haben kaffee bekommen, ich meinen salbeitee, jakob leckerlies und wir haben ein wenig geplaudert.
alex hat irgendwas im studiozimmer gemacht. irgendwas recherchiert oder geräumt. seine sachen gerückt und geschunkelt. mit einer sorgfalt mit der er sich mir nie zuwenden würde. das ist eigenartig.
naja und so überkam mich abends im bett diese schreckensvorstellung, ich würde jetzt ganz plötzlich sterben, wie ginge es weiter für die kinder?
am abend merkt er nichts. auch am morgen eher unwahrscheinlich. da schleicht er sich im dunkeln raus. seine aufmerksamkeit gilt ganz dem kleiderbügel, der sein hemd hält und er widmet sich im badezimmer ganz ausführlich seiner morgentoillette. evtl noch einen flotten kaffee in der küche, weit entfernt vom entlegenen schlafzimmer. und dann fährt er los.
ok. irgendwann werden die kinder wach. kommen gelaufen. luise gekrabbelt. rufen, deuen, stoßen an mir. nichts.
sie würden sicher einen todesschrecken bekommen. schiere panik. keiner da, der sich um sie kümmert, keiner zur beruhigung. was würden sie wohl unternehmen?
weinen. schreien. rausrennen aber wahrscheinlich nicht?
vielleicht schreien und weinen so lange bis sie erschöpft einschlafen?
bis abends. und sollten sie dann irgendwo herumlümmeln, würde mich der herr des hauses am abend sicher als erstes mit einem verächtlichen gedanken belegen. so was wie "vernachlässigung der aufsichtspflicht. ist ja typisch. wo steckt die denn?
vielleicht hätten sich auch die kinder irgendwie selber den tv angemacht und würden den schock in der vertrautheit des kikas eindämmen. dann würde mich mein mann wohl immer noch nicht großartig vermissen. erstmal gucken, was es zu essen gibt, sich dann selber toast aus dem tiefkühler machen und vielleicht auch erst im studiozimmer verschwinden ehe irgendeine form der sorge aufkommt.
es ist grotesk, aber ich kann mir einfach gar keine sorge um mich bei ihm denken. selbst in dieser situation. wäre er wohl eher entsetzt, verärgert, nervlich zerstört.
so und nun hoffe ich, dass meine phantasie wieder mit mir durchgeht. ich hoffe es ist alles maßlos übertrieben.
Ich muß allerdings zugeben, dass meine phantasie doch einfluss auf meine gefühle und somit auch auf meine realität hat. Ob ich will oder nicht, wenn ich mir etwas vorstellen kann, wird die Wirklichkeit damit gefärbt.
was soll ich also davon halten?
fließt mir nun der eiter aus den augen
und ich brauch mir zu halloween kein kostüm mehr zu besorgen.
luise sagt, ich habe hexenaugen
ganz klein und leuchtrot, dazu diese suppe
und sowieso.
da bin ich gestern mal wieder zeitig zu bett und während ich da so lieg
beschleicht mich eine unheimliche vorstellung:
was wenn ich jetzt hier und jetzt an herz kreislaufversagen sterben täte,
also rein hypothetisch - wann würde mein mann meine abwesenheit eigentlich bemerken?
also an dem abend bestimmt nicht mehr.
selbst wenn er früher heim kommt, sucht er nicht gerade meine gesellschaft. nein bei genauer betrachtung beehrt er uns eigentlich nur mit seiner gegwenwart für die dauer, die es braucht um hunger und durst zu stillen. der tee oder kaffee nach dem essen wird dann die treppe hinaufgeführt, wo er sein privates dachstudiozimmer bezogen hat und mit sicherheit seine ruhe.
vor uns.
irgendwie komisch.
wie wenig er bei uns sein mag.
ich habe gestern abend dann mit den malern am tisch gesessen, sie haben kaffee bekommen, ich meinen salbeitee, jakob leckerlies und wir haben ein wenig geplaudert.
alex hat irgendwas im studiozimmer gemacht. irgendwas recherchiert oder geräumt. seine sachen gerückt und geschunkelt. mit einer sorgfalt mit der er sich mir nie zuwenden würde. das ist eigenartig.
naja und so überkam mich abends im bett diese schreckensvorstellung, ich würde jetzt ganz plötzlich sterben, wie ginge es weiter für die kinder?
am abend merkt er nichts. auch am morgen eher unwahrscheinlich. da schleicht er sich im dunkeln raus. seine aufmerksamkeit gilt ganz dem kleiderbügel, der sein hemd hält und er widmet sich im badezimmer ganz ausführlich seiner morgentoillette. evtl noch einen flotten kaffee in der küche, weit entfernt vom entlegenen schlafzimmer. und dann fährt er los.
ok. irgendwann werden die kinder wach. kommen gelaufen. luise gekrabbelt. rufen, deuen, stoßen an mir. nichts.
sie würden sicher einen todesschrecken bekommen. schiere panik. keiner da, der sich um sie kümmert, keiner zur beruhigung. was würden sie wohl unternehmen?
weinen. schreien. rausrennen aber wahrscheinlich nicht?
vielleicht schreien und weinen so lange bis sie erschöpft einschlafen?
bis abends. und sollten sie dann irgendwo herumlümmeln, würde mich der herr des hauses am abend sicher als erstes mit einem verächtlichen gedanken belegen. so was wie "vernachlässigung der aufsichtspflicht. ist ja typisch. wo steckt die denn?
vielleicht hätten sich auch die kinder irgendwie selber den tv angemacht und würden den schock in der vertrautheit des kikas eindämmen. dann würde mich mein mann wohl immer noch nicht großartig vermissen. erstmal gucken, was es zu essen gibt, sich dann selber toast aus dem tiefkühler machen und vielleicht auch erst im studiozimmer verschwinden ehe irgendeine form der sorge aufkommt.
es ist grotesk, aber ich kann mir einfach gar keine sorge um mich bei ihm denken. selbst in dieser situation. wäre er wohl eher entsetzt, verärgert, nervlich zerstört.
so und nun hoffe ich, dass meine phantasie wieder mit mir durchgeht. ich hoffe es ist alles maßlos übertrieben.
Ich muß allerdings zugeben, dass meine phantasie doch einfluss auf meine gefühle und somit auch auf meine realität hat. Ob ich will oder nicht, wenn ich mir etwas vorstellen kann, wird die Wirklichkeit damit gefärbt.
was soll ich also davon halten?
Kymmel - 24. Okt, 10:28